Aschauer Heimatlied
Der gebürtige Aschauer Georg Urzinger aus Moos, hatte den Text zum Aschauer Heimatlied 1947 geschrieben – aus Dankbarkeit dafür, dass er das Grauen des Zweiten Weltkrieges in Russland überlebt hatte.
Nach seiner glücklichen Heimkehr sah er Aschau, sein Heimatdorf, mit neuen Augen – mit „vertiefter Wertschätzung“, wie er selbst schreibt. Immer wieder habe er damals ein beglückendes Erlebnis gehabt, wenn er von der Aussichtsbank am Waldrand hinter dem Himmelsberg auf das Dorf, die Fluren und die Hügelkette blickte. Von diesem Punkt aus, so betont er, könne man sehen und nachempfinden, was er empfand und in den vier Strophen des Aschauer Liedes zum Ausdruck brachte.
Bis heute steht das Bankerl auf dem „Himmelsberg“. Dort saß Urzinger, als er das Lied schrieb. Ein kleines Schild ist auf der Bank angebracht, das darauf hinweist, dass hier das Heimatlied entstanden ist.
Georg Urzinger studierte an der philosophisch-theologischen Hochschule in Freising, wo er auch auf Joseph Ratzinger, den späteren Papst Benedikt XVI, traf. Nach seiner Priesterweihe im Freisinger Dom wirkte er zunächst als Kaplan in München. Später übernahm er die Leitung einer Pfarrei in dieser Stadt, der er über viele Jahre verbunden blieb. Im Jahr 2003 ist er verstorben.
Komponiert hat das Aschauer Heimatlied Pfarrer Eigner, er war von 1962 bis 1986 Pfarrer in Dorfen und belebte die dortige Marienwallfahrt wieder.
Erstmals öffentlich zu hören war das Aschauer Lied bei einem regionalen Treffen der katholischen Landjugend im Jahre 1949. Ein Singkreis, den der damalige Theologiestudent Georg Urzinger anregte und während der Semesterferien leitete, hatte es einstudiert. Heute wird es nur noch selten, etwa bei Jubiläen oder sonstigen Festlichkeiten aufgeführt.
Wussten Sie schon? Wenn Sie in Aschau a. Inn den Begriff "Himmelsberg" auf der Landkarte suchen, werden Sie leider nicht fündig. Für die Aschauerinnen und Aschauer ist "Himmelsberg" nämlich der liebevolle Name für den Hörmannsberg.
"Dem Lied liegt die neue Sicht und vertiefte Wertschätzung meiner Aschauer Heimat zugrunde, die ich gewann, als ich am Ende des Zweiten Weltkrieges als Soldat aus Russland heimkehrte. Immer wieder hatte ich damals ein beglückendes Erlebnis, wenn ich von der Aussichtsbank vor dem Waldrand hinter dem Himmelsberg auf das Dorf, seine Flur und seine Hügelkette blickte. Von diesem Aussichtspunkt aus sieht und kann man erleben, was ich empfand und in den vier Strophen des Aschauer Liedes zum Ausdruck brachte."
Der Text des Aschauer Heimatliedes im Wortlaut:
1. Strophe: Es liegt ein Dorf am Hügelrand, gar freundlich hingebreitet und ringsum leuchtet grün das Land als wie zum Fest bereitet. Die Häuser ragen schmuck empor, die Gärten atmen Frieden, die Äcker bringen Frucht hervor, vom Himmel reich beschieden.
2. Ein Bächlein aus des Tales Grund, eilt frisch ins Dorf hinunter, schließt mit dem Steinbach Bruderbund und weiter geht es munter. Und ringsum krönt die Hügel all, der Wald mit bunten Kronen und schirmt das Dorf und schützt das Tal, wo liebe Menschen wohnen.
3. Der Frühling schmückt das Dorf mit Pracht, es blüht an allen Wegen und wenn die Sommersonne lacht, reift still der Erntesegen. Der Herbst mit Früchten reich und schwer füllt Körbe bis zum Rande, dann bläst der Wind vom Schneeloch her, und Winter wird’s im Lande. Gruß dir bei deines Jahres Gang, Aschau uns’re Heimat.
4. Hoch übers Dorf und Land hinaus, ragt auf zu treuem Mahnen, der Kirchturm und das Gotteshaus, der Glaube uns’rer Ahnen. Und wogt vom Turm der Glocken Klang, das Land zu seinen Füßen, stimmt ein in ihren Lobgesang, im Himmel Gott zu grüßen. Gruß dir bei deiner Glocken Klang, Aschau, uns’re Heimat!